Angebot für Ehrenamtliche (Teil 1)

Ein Angebot vom Hospizverein für die ehrenamtlichen Hospízhelfer:innen


Donnerstag, 11. Januar 2024: Im neuen 4-monatigen Programm vom Hospizverein Hamburger Süden darf ich die Hospizhelfer:innen dabei begleiten, ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Verlust, Sterben, Tod, Trauer künstlerisch zu erkunden, zu reflektieren und sich selbst zu stärken.

Ein Angebot für die wertvollen, engagierten Ehrenamtlichen, die unseren Mitmenschen in schweren Zeiten beistehen.

Ein großes Danke auch an die MSH · Campus Arts and Social Change, die als Kooperationspartner die eröffnenden Atelierräume zur Verfügung stellen.

Ein Bericht zum Programm von B. Lippold

Tauchgang in die Trauer: „Was machen die da eigentlich?“ Das hat sich sicher jeder schon mal gefragt, der für den Hospizverein Hamburger Süden in der Trauerarbeit unterwegs ist. Gemeint ist die von Gabi Haramina angeboten „TrauerArt“. Toll, dass die Künstlerin und Coach jetzt auch Ehrenamtlichen die Möglichkeit gibt, zu den eigenen Verlusten auf kreativem Weg Zugang zu finden – seien sie aus dem privaten Umfeld oder aus der Arbeit für den Verein.

Zum Start: teils ratlose Blicke auf einen Tisch voller alter Kristallgläser, Kerzen, Gegenstände. Nach einer kleinen Einführung durften die Teilnehmer eines oder mehrere Dinge auswählen, die für sie mit ihrer Trauer in Verbindung stehen. Während die einen sofort beherzt zugriffen, in einem Stück Stoff die Textur der längst vergangenen Kindheit ertasteten, in einem Luffaschwamm die Struktur ihrer inneren Prozesse entdeckten, oder das Geräusch einer im Kristallglas gerührten Kerze als Klang ihres Schmerzens erkannten, tauten andere mehr auf, als es noch bunter wurde.

Denn an der nächsten Station standen kleine Wasserbecken, in die Marmorierfarben getropft wurden. Erster Tauchgang für die Trauer: Ein kleines Papierquadrat, beschrieben mit einem Begriff, der das eigne Empfinden ausdrückt. Dann Farben auswählen, je nach Temperament vorsichtig oder mit Schwung lostropfen und das Blatt eintauchen.Was für schöne Muster da entstanden! Bunt, wild, verschlungen, einzigartig, lebendig. Auch in den bewusst knappen Rückmeldungen der anderen Teilnehmer wurde das Bild – ursprünglich ja Ausdruck der inneren Dunkelheit – plötzlich auch zu etwas Nährendem mit vielen lichten Aspekten, zu einem stärkenden Abbild des eigenen Prozesses.

Als der gewählte Gegenstand dann mit changierenden Farbschlieren überzogen wurden, waren auch die letzten Zweifel beseitigt. Zu groß die Freude über das, was da entstand. Als Letztes dann viele „Geschenke“: Verdeckte positive Feedbacks von den anderen Schaffenden. Und damit eine weitere Kraftquelle für den steinigen Weg. Und als zum Abschluss ein Seidenpapier mit einem individuellen Wunsch in Flammen aufging, als die Asche der Blätter über den Köpfen tanzte, waren sich alle einig: So schön, dass es noch weiter drei Termine geben wird!

Zum Angebot für Trauernde vom Hospizverein Hamburger Süden.