TRAUER-ART 12/19

Verwoben

Verschoben – erproben – verwoben. Eine Vorlesegeschichte über eine alte chinesische Frau mit zwei ungleichen Beuteln zum Wassertragen lud zum Perspektivwechsel ein. Der eine Beutel schien vollkommen, der andere makelhaft. Auch die Trauer empfinden wir zuweilen als Makel. Verschoben: Was verändert sich jedoch, wenn der Makel ein Wachsen ermöglicht? Was eröffnet sich?

Erproben: Unsere Augen scannten „makelhafte, makellose, makelbehaftete“ Bildkarten. Wir fragten uns, wie sich unsere Trauer transformieren soll? Unsere Körper spürten dem nach mittels Nylonmaterial. Wir fühlten und hörten. Performativ lebten eine Gruppenskulptur und ein Solitär auf.

Verwoben: Im beweglichen, non-verbalen Explorieren lebte „Vernetzung versus Auflösung“ auf. Spannung versus Gelöstheit. Festhalten versus Loslassen. Eine Spannbreite an Optionen offerierte sich, die durch das „Verwoben-Sein“ möglich wurde. Im Miteinander zeigten sich neue Richtungen.